Am 27. November hat heuer die Adventzeit begonnen. Daher stand im Nachbarschaftszentrum Café Jakomini am Samstag dem 26. November das traditionelle Adventkranz basteln am Programm. Es ist ein schöner Weihnachtsbrauch und gerade richtig sich im gemeinsamen Miteinander auf die bevorstehende Weihnachtszeit einzustimmen. Pünktlich um 16.00 Uhr war der Adventbasteltisch mit den Zutaten reich gedeckt und machten sich unsere Hobbybastler*innen fleißig ans Werk. Es ist für alle Teilnehmer*innen immer wieder ein bewegendes Gefühl, seinen selbst gebastelten Adventkranz mit nach Hause nehmen zu können. Nun werden die Tage bis zum Heiligen Abend ab dem 1. Adventsonntag wöchentlich durch das Anzünden von ein, zwei, drei und vier Kerzen heruntergezählt. Aber woher stammt eigentlich dieser Brauch?
Der evangelische Theologe Johann Hinrich Wichern (1808-1881) betreute im „Rauhen Haus“ in Hamburg verwahrloste und verwaiste Kinder aus den Hamburger Elendsvierteln. Um ihnen die Vorfreude auf Weihnachten, auf die Geburt Jesu, auch sinnlich erlebbar zu machen, begann er im Jahr 1839 damit, ab dem ersten Adventssonntag bis zum Heiligen Abend täglich eine Kerze anzuzünden. Der erste Adventskranz bestand lediglich aus einem Wagenrad, der mit Tannenzapfen, mit roten Kerzen für jeden Werktag und dicken weißen Kerzen für die Sonntage geschmückt war. Die Kerzen sollten Licht in die dunkle Zeit bringen und stehen als Symbol für Jesus als „Licht der Welt“. Erst seit etwa 1860 wurde der Adventskranz auch mit Tannengrün geschmückt. Anfang des 20. Jahrhunderts hielt er schlussendlich auch Einzug in die privaten Haushalte – jedoch nur noch mit den vier Kerzen für jeden Adventssonntag.
Für das Nachbarschaftszentrum Café Jakomini ist das gemeinsame Begehen dieses alten Brauchs ein wichtiger Bezugspunkt in der Vorweihnachtszeit, steht doch der kreisrunde Kranz, der keinen Anfang und kein Ende kennt, nicht nur für Ewigkeit und Unendlichkeit sondern insbesondere als Symbol für die Gemeinschaft. Und das Tannengrün im Winter symbolisiert die Hoffnung, die Hoffnung im hereinbrechenden winterlichen Dunkel auf die Wiederkehr des Sonnenlichts im Frühling. In diesem Sinne freuen wir uns auf eine besinnliche Weihnachtszeit mit viel nachbarschaftlichen Beisammensein in gemeinschaftlicher Atmosphäre.